Kieferorthopädie ist ein Teilgebiet der Zahnmedizin, das sich mit der Diagnose und Behandlung von Fehlstellungen des Kiefers und der Zähne befasst. Die kieferorthopädische Behandlung zielt darauf ab, die Funktion des Kiefers und der Zähne zu verbessern und das Aussehen des Gesichts zu verbessern. Die Behandlung erfolgt sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern und Jugendlichen.
Kieferorthopäden behandeln sowohl angeborene, erworbene oder krankheitsbedingte Fehlstellungen des Kiefers. Angeborene Fehlstellungen sind selten, können aber beispielsweise durch frühzeitigen Verlust eines Zahnes entstehen. Erworbene Fehlstellungen wiederum können zum Beispiel durch zu langes Dauereinspannen der Gesichtsmuskulatur, ungünstige Gewohnheiten wie Fingerbeißen oder Nuckeln am Daumen entstehen. Krankheitsbedingte Fehlstellungen sind hingegen meistens Folgeerkrankungen anderer Leiden wie Schilddrüsenerkrankungen oder Muskeldystrophien. Kieferorthopädische Behandlungsmethoden sind unter anderem feste oder herausnehmbare Zahnspangen sowie Funktionsgeräte wie Scharniere und Palatalplatten. In schwereren Fällen ist auch eine chirurgische Korrektur möglich.
Kieferorthopädie – wann ist sie erforderlich?
In den meisten Fällen wird die kieferorthopädische Behandlung von Kindern und Jugendlichen durchgeführt, da in diesem Alter die Zähne und Kiefer noch formbar sind. Es gibt jedoch auch Erwachsene, bei denen eine kieferorthopädische Behandlung erforderlich ist. Die häufigsten Gründe für eine kieferorthopädische Behandlung bei Erwachsenen sind:
- Zu eng stehende oder krumme Zähne
- Fehlstellungen des Unterkiefers
- Schmerzen im Kiefer- oder Gesichtsbereich
- Funktionsstörungen des Kiefergelenks
- Schlafapnoe (Atemaussetzer während des Schlafens)
Wann macht eine Kieferorthopädie Sinn?
Viele Menschen denken, dass eine Kieferorthopädie nur bei Kindern und Jugendlichen Sinn macht. Dem ist aber nicht so! Auch Erwachsene können von einer Behandlung profitieren. Bei vielen Erwachsenen ist das Wachstum bereits abgeschlossen, allerdings verschieben sich die Zähne oft noch im Laufe des Lebens (z.B. durch Zahnverlust oder Verlust der Kaufkraft). Durch eine Kieferorthopädie können auch bei Erwachsenen die Zähne wieder in ihre richtige Position gebracht werden und somit zu einem schöneren und gesünderen Gebiss führen! Viele denken, dass Kieferorthopädie nur etwas für Kinder und Jugendliche ist. Doch auch Erwachsene können von Behandlungen profitieren. In Deutschland entscheiden sich jedes Jahr rund 1 Million Menschen für eine feste Zahnspange oder andere Behandlungsmöglichkeiten der Kieferorthopädie.
Die Gründe hierfür sind vielfältig: Störungen des Bisses, Schmerzen sowie ästhetische Aspekte spielen ebenso eine Rolle wie die Funktion der Zähne beim Sprechen oder Kauen. Auch wenn die Zähne im Alter nicht mehr so stark beansprucht werden, kann es sinnvoll sein, Fehlstellungen zu behandeln – beispielsweise um weiteren Abnutzungserscheinungen vorzubeugen oder den Kauapparat zu entlasten.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei der Kieferorthopädie?
Die kieferorthopädische Behandlung umfasst verschiedene Methoden, die je nach Art und Schweregrad der Fehlstellung anzuwenden sind. Die häufigsten Behandlungsmethoden sind:
Zahnspangen (Brackets): Bei dieser Methode werden Metall- oder Keramikbrackets an den Zähnen befestigt, um sie in die richtige Position zu bringen. In den meisten Fällen wird die Brackettherapie bei Kindern und Jugendlichen angewendet.
Gummizüge (Elastics): Diese Methode wird häufig in Kombination mit Brackets angewendet. Gummizüge werden zwischen den Brackets angebracht und üben einen leichten Druck aus, um die Zähne in die gewünschte Position zu bringen.
Schienentherapie (Retainer): Nachdem die Zähne mit Hilfe von Brackets oder Gummizügen in die richtige Position gebracht wurden, wird in der Regel eine Schienentherapie durchgeführt, um sicherzustellen, dass die Zähne in ihrer neuen Position bleiben. Die Schiene wird meist nachts getragen und kann aus Metall oder Kunststoff bestehen.